Future Design - Zukunft
ist kein Zufall
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Future Design ist ein noch junges, aber schnell wachsendes Praxisfeld, das Methoden der Zukunftsforschung mit Prinzipien aus Design, Organisationsentwicklung und strategischer Innovation verbindet. Sein Ziel ist es, zukünftige Möglichkeiten nicht nur zu analysieren, sondern aktiv zu gestalten - für zukunftsrobuste Entscheidungen.
Während klassische Visionsarbeit häufig abstrakte Wunschbilder formuliert („Wo wollen wir hin?“), setzt Future Design viel früher an: beim gedanklichen Erkunden alternativer Zukünfte, beim bewussten Erweitern des Möglichkeitsraums und beim Durchspielen realer Konsequenzen heutiger Entscheidungen.
Vorteile von Future Design gegenüber klassischer Visionsarbeit
1. Von der Wunschzukunft zur Möglichkeitslandschaft
Klassische Visionen tendieren dazu, lineare, oft idealisierte Zielbilder zu zeichnen. Future Design hingegen betrachtet mehrere, teils widersprüchliche Zukunftsszenarien. Dadurch entsteht ein breiteres Verständnis davon, was passieren könnte – nicht nur davon, was passieren soll.
2. Weniger Illusion, mehr kritische Reflexion
Visionsprozesse laufen Gefahr, interne Annahmen und bestehende Denkmuster zu reproduzieren. Future Design nutzt methodische Gegen- und Störimpulse (z. B. durch Kontrast-Szenarien), um blinde Flecken sichtbar zu machen. Das ermöglicht robustere Strategien und verhindert Wunschdenken.
3. Co-kreativ, partizipativ und iterativ
Future Design versteht Zukunftsgestaltung als sozialen Prozess. Unterschiedliche Perspektiven – Mitarbeitende, Kund:innen, Expert:innen, manchmal sogar Bürger:innen – werden systematisch eingebunden. Visionen sind hier nicht Endprodukte, sondern Zwischenschritte in einem offenen Entwicklungsprozess.
4. Starke Verbindung zu konkreten Entscheidungen
Statt nur ein Bild der Zukunft aufzubauen, unterstützt Future Design Organisationen dabei, heutige Strategien und Innovationsprogramme daran auszurichten. Szenarien werden aktiv „durchgespielt“, um Handlungspfade zu erkennen und Auswirkungen zu evaluieren.
Methoden aus der Zukunftsforschung, die im Future Design verwendet werden
Future Design bedient sich einer breiten Palette etablierter Foresight-Techniken, darunter:
1. Szenarienarbeit
Future Design bedient sich einer breiten Palette etablierter Foresight-Techniken, darunter:
Explorative Szenarien – Was könnte passieren?
Normative Szenarien – Welche Zukunft wollen wir aktiv gestalten?
Kontrast- und Extremszenarien – Was passiert, wenn es ganz anders kommt?
2. Trend- und Umfeldanalyse
Identifikation von Megatrends, Schwachen Signalen, Emerging Issues
PESTEL-Analysen (politisch, ökonomisch, sozial, technologisch, ökologisch, gesetzlich)
3. Backcasting
Ausgehend von einer wünschenswerten Zukunft wird rückwärts analysiert, welche Schritte dorthin realistisch und notwendig sind.
4. Wild Cards / „schwarze Schwäne“
Unwahrscheinliche, aber folgenschwere Ereignisse werden durchgespielt, um Resilienz zu erhöhen.
5. Zukunftsbilder und Prototyping
Visuelle Zukünfte (Artworks, Renderings, Zukunftsgeschichten)
Design Fiction: Artefakte aus möglichen Zukünften werden gestaltet (z. B. Produkte, Services, Nachrichtenmeldungen).
Rapid Prototyping für zukünftige Lösungen, um sie test- und diskutierbar zu machen
6. Zeitreihen- und Trendextrapolation
Analyse historischer Daten, um Muster, Brüche und mögliche Pfade der Zukunft sichtbar zu machen.
Future Design in aller Kürze
Future Design verlagert den Schwerpunkt vom Träumen zur Gestaltung. Es verbindet systematische Zukunftsanalyse mit kreativem und partizipativem Design. So gestalten Organisationen Zukunftsbilder, die Mitarbeiter:innen und Führungskräfte nachvollziehen, diskutieren und verinnerlichen können. Damit Future Designs nicht nur inspirierend, sondern auch handlungsleitend sind.